Schwerverletzte und Eingeklemmte

Jahresübung des Roten Kreuzes des Landkreises und der Brettener Feuerwehr

Aufstellung der Fahrzeuge kurz vor dem Ausrücken
Foto: Jörg Klebsattel

Bretten (wai). Es war ein Super-GAU, den sich die Einsatzeinheit Ost des Roten Kreuzes des Landkreises Karlsruhe für ihre Jahreshauptübung in Zusammenarbeit mit der Brettener Feuerwehr zurechtgelegt hatte. Selim Aksoy und Matthias Vieth hatten eine wahrlich große Aufgabe entworfen, in Zusammenarbeit mit den Feuerwehrleuten Achim Pleyer, Holger Jung, Stefan Noe und Alexander Gruber: Auf dem Parkplatz der Max-Planck-Realschule waren – so ihre Übungsannahme – drei Fahrzeuge kollidiert. Ein auf der Max-Planck-Straße abwärtsfahrender Lkw kam aufgrund eines technischen Defekts an den Bremsen auf Höhe des Busbahnhofes von der Fahrbahn ab.

Dort stieß er mit einem Pkw und einem an der Haltestelle stehenden Schulbus zusammen. Dabei wurden 24 Personen verletzt. Ganz besonders dramatisch die Folgen im Schulbus, wo eine Vielzahl an Schülern mehr oder wenige schwere Verletzung aufwies. Darüber hinaus wurden mehrere Personen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Vier Schwerstverletzte, neun mittelschwer und elf leicht Verletzte mussten gerettet und in einem auf dem Lehrerparkplatz eingerichteten Behandlungsplatz erstversorgt werden.

Das hieß für die Abteilung Bretten Schwerstarbeit, zumal sich an realistisch geschminkten Opfern geradezu grauslige Aufgaben präsentierten. Die Feuerwehr war zuerst am Unfallort und wurde wenig später unterstützt von einer Kavalkade die Max-Planck-Straße hinausdüsender Einsatzfahrzeugen des DRK. Nur mit einer Puppe konnte selbstverständlich der unter einem Rad Eingeklemmte dargestellt werden, der mit einer hydraulischen Hebevorrichtung schonend aus seiner Situation befreit werden konnte.

Er war selbstverständlich einer der ersten, der die Sichtungsschleuse zum Behandlungsplatz passierte, den das DRK auf dem Lehrerparkplatz der Max-Planck-Realschule eingerichtet hatte. Dort entschied ein Arzt über die Aufnahme der Opfer in die Behandlungszelte entweder für lebensgefährlich, mittelschwer oder leicht Verletzte.

Einsatzkräfte von Söllingen bis Sulzfeld waren vor Ort geeilt, um sich um die Verletzten des größten anzunehmenden Unfalls zu kümmern. Das ging nicht immer mit der notwendigen Geschwindigkeit. Der ein oder andere Helfer holte sich schon mal den Rüffel eines Übungsbeobachters ab: „Ich mag ja nicht drängeln, aber das muss schneller gehen!“

Dazwischen wieselte die Notfallseelsorgerin Christine König zwischen den Verletzten und schwer Traumatisierten hin und her. Da half mitunter der Versuch des Händchenhaltens nichts. Das „Wir holen sie gleich raus“, der Feuerwehrleute brachte mehr Trost. Nach einer Stunde war der Spuk auf dem Parkplatz vorüber und die Einsatzkräfte konnten sich bei einem gemeinsamen Grillen an die Aufarbeitung der Übung machen.

Text: BNN vom 29.09.2015

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